HNA Watchblog

Stimmungsmache der HNA bleibt ohne Konsequenz

Eingestellt am 04. Oktober 2015 um 13:48 Uhr » Medien Politik

Sie können es wohl nicht lassen in der Frankfurter Straße: In der Wochenendausgabe wird mit Verweis auf Hinweise von KVG-Fahrkartenkontrolleuren behauptet, dass Flüchtlinge im Kasseler ÖPNV „Schwarzfahren“ könnten ohne dafür belangt zu werden. Aus der nach KVG-Darstellung gängigen Praxis, ggf. Fahrgäste ohne gültigen Fahrausweis des Fahrzeugs zu verweisen, stilisiert die Autorin des Artikels eine Konfliktsituation während der Fahrkartenkontrolle. Und gießt noch etwas Öl ins Feuer nach mit der unbelegten Behauptung, dass männliche „Schwarzfahrer“ ein Autoritätsproblem mit Kontrolleurinnen hätten. Die KVG kontert den Anwürfen mit einer ausführlichen Stellungnahme, verweist darauf, dass es für das Gespräch mit der Redakteurin Zeugen gibt und schließt mit einem Satz, dessen Inhalt die Zeitung schon seit der Kagida-Berichterstattung des Öfteren vermissen ließ:

Die KVG bedauert sehr, dass die Berichterstattung und der Kommentar von Frau Pflüger-Scherb der leider zu beobachtenden Negativstimmung gegenüber vor Krieg und Not geflüchteten Menschen nicht entgegen wirkt, sondern sie fördert.

Wie passend dazu, bewegen sich etliche der fast 300 Kommentare unter dem HNA-Artikel gerade so am Rande der für den Artikel aufgestellten Kommentar-Politik des respektvollen Umgangs mit dem Flüchtlingsthema. Von einem respektvollen Umgang mit der Pressesprecherin der KVG ist dort leider nichts zu lesen.

(Oder geht es nur darum, zwei aktuelle lokale Konfliktthemen klick-wirksam miteinander zu verknüpfen?)

Nach einem Hinweis auf einen weiteren Artikel mit Bezug auf „Informationen, die vorliegen“, schließen wir heute mit einem Filmzitat aus Sledge Hammer!:

Dori Doreau: „Lesen sie keine Zeitung?“
Sledge Hammer: „Ich vertraue nur auf seriöse Quellen wie kleine Kinder oder Gerüchte.“

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