Erfolgsgeschichte Flughafen Kassel-Calden
Nachdem bereits im August auf die mangelhafte Verkehrsanbindung des neuen Flughafens Kassel-Calden hingewiesen worden ist, hat das Land Hessen nun endlich eine Lösung gefunden: Die Fluggäste sollen doch mit dem PKW von der A7 über die B7 (quer durch die Stadt Kassel) zum „Airport“ fahren. Aus Richtung Süden solle auf die A44 gewechselt werden, wobei dann rechtzeitig in Breuna (oder Zierenberg) abgefahren werden muss. Denn ansonsten landet man noch bei der Konkurrenz in Paderborn oder Dortmund. Für Fluggäste ohne großes Gepäck wird der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) zusätzliche Fahrten der Buslinie 130 anbieten. So steht es heute in der einzigen gedruckten Tageszeitung Nordhessens.
Die ganzen Widersprüche dieser Geschichte und weitere Ungereimtheiten im Artikel fallen der Redaktion allerdings kaum auf oder bedürfen zumindest keinen Kommentares:
- Bis 2015 sollen 560.000 Personen, bis 2020 gar 640.000 Personen eine Reise angetreten haben. Doch auf welchen Zeitraum beziehen sich diese Zahlen?
- Die Holländische Straße in Kassel, Teil der B7, sei bereits jetzt die meistbefahrenste Straße in Kassel. Doch ob der Flughafen tatsächlich so viel Verkehr induziert, dass die Straße überlastet würde, scheint noch offen zu sein. Wie und wie viele Fluggäste werden denn tatsächlich erwartet?
- Ggf. solle es kurzfristige Lösungen geben. Doch wie soll der Verkehr um Kassel herum geführt werden?
- Den Plänen einer Bahn-/RegioTram-Anbindung erteilt der NVV eine Absage, da nicht genug Fluggäste für eine kostendeckende Bahn erwartet werden. Und noch einmal: Wie und wie viele Fluggäste werden denn tatsächlich erwartet?
- Der Flughafen Paderborn/Lippstadt verfügt bei fast der doppelten Anzahl an Flugbewegungen über 1500 kostenfreie sowie weitere kostenpflichtige Parkplätze. In Kassel werden erst einmal insgesamt 800 Parkplätze gebaut. Entweder können die Autos dorthin nicht mit 1,3 Personen besetzt sein, parken am Straßenrand – oder es gibt gar nicht so viele Reisende.
Fragen über Fragen …
Pingbacks
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1 Spaziergängerin schrieb am 11.12.2012:
Vielleicht handelt die KVG in diesem Fall ja tatsächlich zukunftsweisend, indem sie der künftigen Investitionsruine wenig zutraut.
Allerdings sollte man nicht vergessen, dass auf dem 'alten Flugplatz' ein Gewerbegebiet entstehen soll, dass ja auch gefüttert werden will (mit Menschen und Waren)
http://www.flughafenkassel.de/t3/index.php?id=gewerbeansiedlung
2 HNA Watchblog aus Nordhessen schrieb am 11.12.2012:
So viele Flächen scheinen dort allerdings noch nicht wirklich verkauft worden zu sein.
3 Loran schrieb am 14.05.2016:
I di'dnt know where to find this info then kaboom it was here.