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HNA Watchblog

Anmerkungen zu einer Tageszeitung in Nordhessen

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Ideologisch motivierte Fehlinvestitionen in Kassel

Eingestellt am 21. Juni 2012 um 21:20 Uhr » Medien (Nord-) Hessen Politik

Eine kleine Ergänzung zum Standpunkt des HNA-Chefredakteurs, das Fahrradverleihsystem »Konrad« sei eine „ideologisch motivierte Fehlinvestition“, mit dem Ziel, die Debatte ebenfalls zu versachlichen: In diesem Artikel hier finden sie eine weitere solcher Investitionen in Nordhessen, über die die einzige gedruckte Tageszeitung nicht berichtet. Gegen jenes Investitionsvolumen ist »Konrad« mit „ein paar Millionen im Jahr“ allerdings schon fast „eine Erdnuss“ – Peanuts:

Flughafen Kassel-Calden: Millionen im Sand

Für mittlerweile rund 270 Millionen Euro wird in der Nähe von Calden eine riesige Fläche für einen kleinen Regionalflughafen umgestaltet. Das sind zwei Größenordnungen mehr Steuergeld alleine für den Bau. Über die Folgekosten ist bislang noch nicht gesprochen worden. Es ist zu befürchten, dass der Flughafen anschließend nur mit einem Zusatzbeitrag der nordhessischen Steuerzahler am Leben erhalten werden kann. Es droht eine Fehlinvestition, weil Markt und Umsatz, Nachfrage und Organisation jämmerlich falsch eingeschätzt wurden. An diesem Punkt gehe ich d'accord mit dem Chefredakteur, wenn auch in anderem Zusammenhang.

Geld, das anderswo fehlt

Und auch diese Parallele zwischen Konrad und dem Flughafen ist frappierend für FR-Leser, die ein gewisses Vertrauen in kompetente Schülerarbeit haben: Konrad wird nicht privatwirtschaftlich betrieben – der Flughafen ebenfalls nicht und wird wohl nie rentabel arbeiten. Dazu der Chefredakteur (in Bezug auf Konrad) und ich habe dem in Bezug auf Kassel-Calden nichts hinzuzufügen:

Die Stadt wird unter dieser ideologisch motivierten Fehlinvestition zu leiden haben. […] es reicht in vielen sozialen Bereichen nicht mehr für die nötigsten Dinge […] weil die Stadt ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen kann. Und sich dennoch auf finanziell absurde Abenteuer wie Konrad [oder den Flughafen] einlässt.

Der Markt ist übersättigt – und wir dürfen zahlen

Wie absurd dieser Flughafen angesichts seiner Nachbarschaft ist, haben nicht nur die Schüler theoretisch herausgearbeitet, sondern kann man in Thüringen auch praktisch sehen: Der Freistaat zwingt den Regionalflughafen Erfurt-Weimar zum Sparen, Stellenabbau inklusive (via kassel-zeitung). Der status quo wird bereits als flügellahm beschrieben und ab 2013 drohe dann die Kannibalisierung durch Kassel-Calden. Damit werden gleichzeitig die thüringischen und die (nord-) hessischen Steuerzahler für zwei „Pinguine“ (können nicht fliegen) „abgezockt“.

P.S.: Dieser Artikel könnte nach der Einführung eines „Leistungsschutzrechts“ nicht erscheinen.


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