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Eine nordhessische Tageszeitung mit einem Quasimonopol fällt seit einiger Zeit durch Texte auf, die als Werbung für eine konservative Volkspartei angesehen werden können. Auch zu anderen Themen scheinen viele Artikel nicht neutral, sondern eingefärbt. Dieses Watchblog soll daher eine nicht-kommerzielle Gegenöffentlichkeit zu dieser Zeitung darstellen, vergleichbar anderer Watchblogs über Zeitungen.
Betrieben wird das Watchblog von einer Gruppe interessierter und engagierter Nordhessen um Robert Bienert, der die Plattform verantwortlich und technisch-administrativ betreut. Nach dem Selbstverständnis des Blogs soll es nicht nur eine Gegenöffentlichkeit zur genannten Tageszeitung darstellen, sondern darüber hinaus auch Informationen bieten, die die Zeitung ihren Lesern vorenthält. Dazu ist angestrebt, in Zukunft mit den beiden Medien Nordhessische.de sowie der kassel-zeitung zusammen zu arbeiten.
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Kommentare
Die Kommentare sind für diesen Eintrag geschlossen.
1 Harold Grönke aus Kassel/Hessen schrieb am 24.12.2008:
Guten Tag zusammen,
schön, dass es Ihr Blog gibt. Als Geschäftsführer des "Quasimonopolisten" HNA freue ich mich über jede Debatte/Diskussion über unsere Region und gerne auch über die HNA. Ja. wir haben eine Strategie, wenn auch eine andere als hier vermutet: Wir wollen möglichst viele Menschen in dieser Region ansprechen und unser Medium auch als Diskussionsplattform immer weiter öffnen. Darin unterscheidet sich der nordhessische "Quasimonopolist" übrigens von den meisten anderen vergleichbaren Zeitungen, auch in Wettbewerbsgebieten. Dabei passieren auch manchmal Fehler (die man z. B. auch hier gerne kritisieren kann und zu denen wir auch Stellung nehmen) und manche Punkte, die als "Verschwörungstaktik" anmuten, sind erklärbar.
Auch die HNA entwickelt sich in der rasant fortschreitenden Medienwelt nur weiter, wenn sie die Entwicklungen offensiv annimmt. Das ist für uns Programm und Herausforderung. Wie unser Verleger Dr. Dirk Ippen das sieht, findet man übrigens hier .
In diesem Sinne: Guten Start und schöne Weihnachten.
Harold Grönke
Verlag Dierichs
2 Robert aus Baunatal schrieb am 24.12.2008:
Sehr schön, dass sich auch Vertreter der HNA hier einfinden, das macht die Sache interessanter und vielleicht für alle Beteiligten sachlicher.
An dieser Stelle möchte ich an zwei Stellen nachhaken:
1. Wie lässt sich denn erklären, dass in der Tendenz für Roland Kochs CDU Stellung bezogen wird?
2. Ippen sagt in verlinkten Interview
Wie manifestiert sich das denn in ihrer Zeitung?3 Harold Grönke aus Kassel/Hessen schrieb am 24.12.2008:
Über die Feiertage werde ich wahrscheinlich der einzige HNA-Vertreter sein, aber die Redaktion selbst wird sich sicherlich auch zu Wort melden.
Zu den Fragen:
Wo konkret hat die HNA für die CDU Stellung bezogen, Wahlempfehlungen abgegeben oder einzelne Akteure wertend in den Vordergrund gestellt? Geschehen ist etwas anderes: Die HNA hat (deutlich) kritisiert, dass man sich im Zuge der Koalitionsverhandlungen seitens der SPD von Zielen entfernt hat, die in Nordhessen einen sehr breit angelegten gesellschaftlichen Konsens hatten. An dem, was SPD-Politiker in Magistratssitzungen etc. vertreten haben, mussten sie sich messen lassen. Und kritisiert wurden sie auch, als sie trotz mehrfacher Nachfragen während und nach den Verhandlungen keine Stellung bezogen. Interessant übrigens auch der Vergleich mit der Frankfurter Rundschau, die mit Frau Ypsilanti und der SPD mindestens ebenso hart ins Gericht ging wie die CDU (und mit Herrn Schäfer-Gümbel aktuell bei der "Reichen-Anleihe" härter). Übrigens: Vor einem Jahr hat die HNA in ähnlicher Deutlichkeit die Durchsichtigkeit des CDU-Jugendkriminalitäts-Wahlkampfs kritisiert. Da hat die CDU uns nachgesagt, dass wir unverhohlen Werbung für die SPD machen.
Zu den Inhalten:
Vorweg - wir sind bekennende Regionalzeitungs-Macher. Und die Inhalte wählen wir mit dieser "regionalen Brille" aus. Alles andere wäre journalistisch und auch kaufmännisch nicht Erfolg versprechend. Die überregionalen Zeitungen bedienen in unserem Verbreitungsgebiet je zwischen 1 und 2 Prozent unserer Leser. Denen nachzueifern bringt weder uns noch unsere Leser/Kunden weiter. Bessere Inhalte als andere versuchen wir dadurch anzubieten, dass wir bei politischen Diskussionen wie z. B. kürzlich zu Kassel-Calden alle Fakten recherchieren und leicht verständlich aufbereiten. Wir bringen überregionale Themen in Bezug zu den Menschen, die hier leben. Wir sind den Themen auf der Spur, die unsere Region bewegen und berichten über die nach klaren, nachvollziehbaren Grundsätzen (meistens klappt das ganz gut). Wir als "Quasimonopolist" lassen die Diskussion um unsere Arbeit (incl. sachlicher und unsachlicher Kritik) auf hna.de zu. Und Leserbriefe gibt es auch noch immer.
Also begeben wir uns engagiert und überzeugt in den Wettbewerb um die besseren Inhalte in der besseren Tiefe. Den "Quasimonopolisten" gibt es nicht mehr, Druckmaschinen sind zur Verbreitung der verschiedenen Meinungen nicht mehr zwingend.
4 Robert aus Baunatal schrieb am 25.12.2008:
Ich schlage vor, die Diskussion ab Samstag wieder fortzuführen, die Feiertage sind einfach zu schön dazu :-)
5 Robert aus Baunatal schrieb am 27.12.2008:
Zum momentanen Umgang mit der CDU und SPD habe ich mal zwei Beispiele gesammelt: Gerüchte um die Hessen-SPD sowie 1 Meldung, 2 Artikel, 0 gedruckt. Außerdem könnte man noch fragen, wo sich denn kritisch über das geäußert wird, was Koch während seiner Amtszeit nicht gemacht hat und Nordhessen voran gebracht hätte.
Und aus meiner Erfahrung kann ich nur davor warnen, mit einem
zu argumentieren, ohne Belege dafür zu liefern. Häufig tickt die „schweigende Mehrheit“ nämlich anders, als man es sich vorstellt.Zu den Inhalten: Sie schreiben von
. In Bezug auf Nordhessen, welche „anderen“ gibt es denn da überhaupt? Insbesondere im Printbereich, den ich im Gegensatz zu ihnen immer noch für sehr wichtig halte, fällt mir niemand ein.In die Diskussion über den Flughafen Kassel-Calden wird sich diese Seite bei Gelegenheit einklinken, aber es scheint, dass einige Möglichkeiten zur Entwicklung des Flughafens bislang noch nicht thematisiert worden sind. Und das sind sehr wahrscheinlich sehr unpopuläre Möglichkeiten.
6 Harold Grönke aus Kassel/Hessen schrieb am 29.12.2008:
Die HNA hat am 7. 12 auf hna.de und am 8. 12 in der Printausgabe geschildert, dass die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung über das Thema "Handyfotos" berichtet. Am 9. 12. 2008 hat die HNA dann geschrieben, dass die SPD dementiert und die Gerüchte auch als problematisch kommentiert. Wo ist also das unprofessionelle oder parteiische Handeln der HNA? Was haben wir "falscher" gemacht als andere Medien, die ebenfalls darüber berichtet haben?
Zur Regierung Koch und ihren Aktivitäten: Das hat die HNA laufend begleitet und kommentiert, aus Plenarsitzungen berichtet, Mitteilungen der Parteien dazu ausgewertet etc. Im zeitlichen Zusammenhang mit den Koalitionsverhandlungen der SPD bestand dazu kein aktueller Anlass.
Zum breit angelegten Konsens: Es gibt Magistratsbeschlüsse,
Landtagsbeschlüsse, Verlautbarungen der Parteien, Resolutionen aus der Wirtschaft etc., die alle belegbar sind und wo die HNA im Hinblick auf die Politik die SPD als potentiellen Koalitionspartner an ihren Aussagen und Handlungen gemessen hat. Die Belege sind also da und nachvollziehbar. Wo sind Ihre Fakten über die "schweigende Mehrheit"?
Nächster Punkt: Ich schreibe nicht von "besseren Inhalten als andere in Bezug auf Nordhessen", sondern generell. Und ich halte auch nicht den Printbereich für unwichtig. Einfach das lesen, was geschrieben wurde und weniger hinein interpretieren, das hilft verstehen und den Blutdruck senken ;-) Und falls Sie darauf abzielen, dass die "bräsige Monopol-HNA" ihren Job mangels Wettbewerb schlechter macht als andere Regionalzeitungen im Wettbewerb, laden wir Sie und andere Kritiker gerne mal zu einem Gespräch ein, bei dem unsere Redaktion ihre Arbeitsweisen darlegt und das Resultat mit dem anderer Regionalzeitungen vergleicht. Das macht die HNA laufend und ist aufrichtig interessiert an Sichtweisen und Kritiken unserer Leserinnen und Leser.
Zum Flughafen: Ich bin gespannt zu den unpopulären Möglichkeiten der Flughafennutzung, die noch zur Sprache kommen sollen. Dann aber keine nebulöse Andeutungen, sondern Fakten. Die hat z. B. die HNA geliefert, als sie jetzt die hessischen Grünen zitierte, die noch einmal darauf bestanden, dass lt. Koalitionsvereinbarung der "Verkehrslandeplatz nur ertüchtigt werden sollte" und es dazu keinen Interpretationsspielraum gegeben habe.
7 Robert aus Baunatal schrieb am 29.12.2008:
Nun, ich hätte als Redakteur erst einmal bei der SPD angerufen und nach der Geschichte gefragt, als ungeprüft die Meldung zu verbreiten. Da hat sich nicht nur die FAZ, sondern alle anderen Medien, die die Meldung von ihr übernommen haben, nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Später das Dementi zu veröffentlichen … da waren die „bösen Sozen“ aber schon wieder in aller Munde.
Mit Kochs aktuellen Wahlkampfthemen vs. seiner Bilanz meine ich so Dinge wie Weiterbau der A44 (ganze 4,4km), Weiterbau der A49 (bislang nichts), Versagen bei PISA, Baurückstand in öffentlichen Gebäuden, … Das sind „Weihnachtsgeschenke“ aus seinen neun Jahren, ich lese aber nur von geplanten Geschenken.
Über das, was die „schweigende Mehrheit der Nordhessen“ zu diversen regionalen Themen denkt, haben wir keine Fakten und sie mit Sicherheit auch nicht.
spiegeln stets nur den Willen derjenigen wider, die sich einmischen.Zu den Inhalten äußere ich mich gleich in einem separaten Kommentar, um die Diskussion ein bisschen zu entzerren.
Abschließend: Wissen sie, wie sich die IHK Kassel sowie Wirtschaftswissenschaftler der Fachrichtung Logistik einen Flughafenneu/-ausbau Calden vorstellen? Leider sind vieles davon Äußerungen, die nicht öffentlich gefallen sind.
8 Robert aus Baunatal schrieb am 29.12.2008:
Wie kann man denn den Kommentar #3 noch verstehen?
Und weiter:
9 Harold Grönke aus Kassel/Hessen schrieb am 29.12.2008:
Die HNA hat sich nicht das Handyfoto-Gerücht zu eigen gemacht, sondern über die aktuelle Diskussion in diesen Tagen berichtet und dabei auch alle wesentlichen Aspekte berücksichtigt. Die offizielle Verlautbarung einer Partei in einem solchen Fall dürfte naheliegend sein, im konkreten Fall erfolgte die Nachfrage von verschiedenen Medien und Agenturen.
Autobahnen, PISA und Baurückstände waren laufend und tagesaktuell Themen in der HNA, allerdings nicht programmatisch zusammengefasst und ebenso wenig "hingebogen" wie bei anderen Parteien (hat Koch FFH-Gebiete zu verantworten?).
Die, die sich "einmischen", sind meist gewählte Vertreter in ihren Gremien. Das mag man beklagen, ist aber ein grundlegender Baustein der Demokratie.
Zu Calden hat die HNA eine Menge Informationen gebracht, die auch den Logistik-Aspekt beleuchten. Die IHK-Auffassung kenne ich. Und dann sind wir wieder bei den Inhalten :-)
10 Harold Grönke aus Kassel/Hessen schrieb am 29.12.2008:
Zu Kommentar 8:
Sie hatten in Kommentar 2 gefragt, wie sich die von Dr. Ippen angesprochenen "besseren Inhalte" in der HNA darstellen. Und darauf hatte ich geantwortet. Und weiterhin hatte ich darauf Bezug genommen, dass sich (wie in dem verlinkten Video von Dr. Ippen als zentrale These dargelegt) die Medienwelt nachhaltig verändert und dadurch ein gewaltiger Demokratisierungsprozess entsteht. Das finden wir gut, weil wir uns eben nicht als parteiische "Überzeugungstäter" verstehen.
11 Robert aus Baunatal schrieb am 29.12.2008:
Koch hat mit großer Sicherheit keine FFH-Gebiete zu verantworten, aber seine Minister haben Planungen zu verantworten, die Bauprojekte in solchen Gebieten vorsehen.
Das andere große Bauprojekt namens Calden soll nach Aussage von Koch vom 16.12.2005, abgedruckt in der HNA werden. Und zu welchen Tag- bzw. Nachtzeiten wird Luftfracht abgewickelt? Reichen für 2.500t vier Nachtflüge?
Und was ist eigentlich so schlimm am rot-grünen Koalitionsvertrag gewesen? Ich interpretiere die Seiten 79 und 80 so, dass Calden wirtschaftlich und rechtlich abgesichert betrieben werden sollte. Was spricht dagegen?
12 Harold Grönke aus Kassel/Hessen schrieb am 29.12.2008:
Die Trassenplanung der A44 ist älter als die FFH-Gebiete. Seriöse Alternativen gibt es wohl nicht (das haben mir zumindest die Straßenplaner glaubwürdig und umfassend dargelegt).
Siehe da: Die HNA hat auch über die Logistik-Aspekte von Calden geschrieben, und zwar mit allen Facetten. Müssen alle Frachtflüge nachts stattfinden, um die 2500 Tonnen (wer weiß das heute schon?) umzuschlagen?
Der rot-grüne Koalitionsvertrag setzt auf die Variante Verkehrslandeplatz, die untersucht und verworfen wurde, im aktuellen Verfahrensstand nicht darstellbar ist und Facetten (klimaneutrale Antriebstechniken) enthält, für die weder die Uni Kassel die Kompetenz noch ein solcher Verkehrslandeplatz die Infrastruktur hätte. Das hat die HNA recht ausführlich analysiert und dadurch dargelegt, dass der Koalitionsvertrag an dieser Stelle schlicht und ergreifend Augenwischerei ist. Was bedeutet "wirtschaftlich und rechtlich abgesichert"? Mit den Attributen lässt sich dort auch ein Kiosk betreiben.
Einerseits macht es mir zwar Spaß, mit Ihnen in die Details zu gehen. Andererseits sollten wir jetzt mit diesen Haarspaltereien aber nicht den Blog aufblähen. Ich für meinen Teil mache in diesem Thread dann erst mal Feierabend.
13 Steve aus Kassel schrieb am 10.07.2010:
Werter Herr Grönke ,
es ist ja schön wenn sich bei der HNA offenbar (oder sollte ich "endlich" sagen) ein neuer Zeitgeist einstellt. Könnte dies auch bedeuten, das die zum Teil Niveaulosen Kampagnen gegen einzelne Bürger nun endlich aufhören ?
Denn was da in den letzten Jahren verbrochen worden ist, war sehr oft tendenziös, privat motiviert und hatte den Vorsatz die Betroffenen gezielt zu schädigen.
(Kampagnen gegen Prof. Nix, Volker Schäfer von den Grünen, gegen mißliebige Veranstaltungen aber auch ehrverletzende und den Datenschutz klar ,mißachtende Kampagnen zB. gegen einen Arbeitslosen, wo der Arbeitgeber der diesem Mann unterstützen wollte angeprangert wurde, nach dem Motto, wie kann man nur so jemanden einstellen.)
Ein klarer Rechtsbruch und Verstoß gegen alle guten Sitten.
Mit solchen privat motivierten Vorgehensweisen hat sich die Zeitung etliche
Abonnenten verscherzt.
Und wie man ja allgemein weiß, neigen Zeitungen die ein Meinungs Monopol bilden oft zu Mißbrauch Ihrer Position. Insofern ist es schön daß, das Internet dem Printmonopol nun endlich die Stirn bietet. Es wurde dringend Zeit in Kassel.
Steve