Qualität in der Lehre
Die neue hessische Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) durfte sich „als Kind dieser Stadt“ in letzter Zeit in der lokalen Tageszeitung mehrfach groß in Szene setzen. Für Widersprüche und Ungereimtheiten blieb da leider kein Platz, darum müssen wir das wohl nachholen („investigativ“):
Nach dem Artikel von gestern möchte Kühne-Hörmann Hochschulen mit einem guten Verhältnis von Studienanfängern und -absolventen finanziell belohnen. Ein weiteres wohl belohnenswertes Kriterium sei die Zahl von Studierenden pro Lehrkraft. Abschließend fordert sie, dass die Hochschulen mehr Studierende in den Mangelfächern
aufnehmen sollen.
Am 10. Februar verkündete eben jene Eva Kühne-Hörmann in eben jener Zeitung, dass sie beispielsweise die Uni Kassel zu breit aufgestellt
finde und sich die Naturwissenschaften professioneller darstellen müssten. In eben jenen Naturwissenschaften, „Mangelfächern“, ist das Absolventenverhältnis allerdings gut und das Betreuungsverhältnis bestens. Genau das müsste der Zeitungsredaktion eigentlich bekannt sein, aber warum wurde dann nicht nachgehakt?
1 .peter aus Kassel schrieb am 23.02.2009:
Die Kühne-Hörmann befindet sich wohl noch in ihrer Einarbeitungsphase?! Der geistes- und gesellschaftswissenschaftliche Cluster muss schon seit Jahren, Jahrzehnten kontinuierlich Federn lassen in Form von Prof-Stellen, die man einfach nicht wiederbesetzt. Was soll also der Quatsch, von wegen "zu breit aufgestellt" ... so schlank wie jetzt ist die Uni Kassel noch nie gewesen.
Es werden einfach immer wieder neue Gründe vorgeschoben, weil die verschiedenen Landesregierung es satt sind, die Abiturienten aus Thüringen, Bayern und Baden-Würtemberg hier gratis zu versorgen, auf Kosten der eigenen Leute.
Nachvollziehen kann ich das schon, irgendwie, aber dieses Herumgelüge und Vorschieben blödsinniger Argumentationskonstrukte ist einfach mal unter aller Kanone.
Es ist im übrigen ja schon bedenkenswert, dass sich "das Kind der Stadt" derart dolch-stossig gegenüber ihrer Heimat verhält. Vielen Dank auch!